14.09.2013 Sondervorstellung 'Mansfeld'
Beginn: 20.15 Uhr
Eintritt: 5,-€
MANSFELD
Am Samstag den 14. September zeigt das Studiokino
"Eisenstein" im Rahmen einer Sondervorstellung den Film. „MansFeld“.
Der Dokumentarfilm dreht sich um einen uralen Mansfelder
Brauch während des Pfingstfestes und begleitet dabei die Wege dreier Jungen.
Tom, Sebastian und Paul sind Kinder aus sehr unterschiedlichen Familien. Sie
leben in einem kleinen Dorf im Mansfelder Land, einer Gegend, die vom
Niedergang des Bergbaus gezeichnet ist. Eine riesige, schwarze Halde thront
noch wie ein Gebirge über dem Dorf und erinnert an die vergangene Zeit. Ein
archaischer Brauch ist jedoch über die Jahrhunderte geblieben, und die drei
Jungen spielen eine entscheidende Rolle darin. MansFeld taucht tief in die
Kindheit dreier Jungen ein. Der Zuschauer sitzt mit ihnen am Abendbrottisch,
bei den Hausaufgaben, ist beim Schlachten hautnah dabei und entdeckt die
verschiedenen Arten des Umgangs der Familien. So sind die Voraussetzungen mit
denen alle drei ins Leben starten sehr ungleich. Sebastian ist bodenständig. Er
ist beliebt bei seinen Klassenkameraden und der Schwarm der Mädchen. Tom wächst
gemeinsam mit seiner Mutter und ihrer Lebensgefährtin auf. Er ist ein kleiner
Philosoph und seine Sicht auf die Welt ist beeindruckend. Paul hat es schwer
den Anschluss in der Schule nicht zu verlieren, doch seine Familie steht hinter
ihm. So unterschiedlich die Familien sind, so verschieden sind auch die Jungen
und es stellt sich unweigerlich die Frage, was aus jedem Einzelnen werden wird.
Sind ihre Wege vorgezeichnet, oder ist eben doch alles möglich? Ist die
Zukunft, ist jeder einzelne Junge wirklich ein unbeschriebenes Blatt?
Und dann ist es soweit, der lange Winter ist
vorüber. Das Pfingstfest wird in einem archaischen Ritus begangen. Einige
Männer des Dorfes haben sich verkleidet und suhlen sich in Schlammlöchern,
krallen sich noch fest in die Erde, wollen eins sein mit ihr. Sie sind das
Sinnbild der kalten und unerbittlichen Jahreszeit. Auf der anderen Seite steht
der Frühling, stehen die Kinder mit ihren farbenfrohen Trachten. Nun findet ein
Kampf zwischen den Kräften der Natur statt. Die Kinder kommen mit ihren
Peitschen und vertreiben den Winter aus dem Land. Ein Mal im Jahr gewinnen die
Jungen die Oberhand, und der Wechsel der Generationen deutet sich an. Der
Frühling vertreibt den Winter und die Jungen die Alten. So war es immer, so
wird es immer sein. Einmal im Jahr kehrt dieser alte Zauber zurück in die
Herzen aller Dorfbewohner.
„MansFeld“ ist ein Film über den Wandel der
Generationen und die Fortdauer von Tradition. MansFeld“ führt uns zurück in die
eigene Kindheit, und so sitzen wir wieder in der Schulbank, streunen durch den
Wald und haben Angst im Dunkeln. Dieser Film begleitet die Ausstellung von
Joachim Blobel im Schlossmusuem Quedlinburg. Filmbeginn ist 20:15 Uhr, Einlass
20 Uhr. Im Anschluss an den Film wird es ein Zuschauergespräch mit dem Regisseur
Mario Schneider geben.
www.mansfeld-der film.de/Quell: Klick!
Ich habe den Film schon gesehen:
AntwortenLöschenDer Mansfelder, eine Spezies für sich? Jung knallt er mit Peitschen, vor einer Kulisse langer Traditionen des Bergbaus wohnen Menschen, welche selbst noch Tiere halten, schlachten und essen, wo zu Pfingsten noch traditionell der Winter vertrieben und im Schlamm gebadet wird! Beim schauen dieses Filmes fühlte ich mich in eine andere Zeit versetzt und an so manches Erlebnis während meiner beruflichen Tätigkeit im Mansfelder Land erinnert. Ein sehenswerter Film, welcher so gar nicht in die heute allgemein propagierte Glitzerwelt mit ihren Bildern und Illusionen passen mag, sondern dem realen Leben der Menschen mit ihren Traditionen Rechnung trägt.